AMB 2011, 45, 39a

 

USA: „Public Citizen” wird 40

 

Die US-amerikanische Publikation „Worst Pills, Best Pills” (Online-Version unter 1) hat sich zum Ziel setzt, Laien kritisch über Arzneimittel zu informieren. Sie ist ein Vorläufer für die gemeinsam von ARZNEIMITTELBRIEF, arznei-telegramm®, Pharma-Brief und Arzneiverordnung in der Praxis herausgegebene deutsche Zeitschrift „Gute Pillen – Schlechte Pillen” (2). Alle genannten Zeitschriften sind Mitglieder der International Society of Drug Bulletins (ISDB). Trägerorganisation von „Worst Pills, Best Pills” ist die Non-Profit- und Nicht-Regierungs-Organisation „Public Citizen” (3). Sie versteht sich als Organisation zur Durchsetzung von Verbraucherrechten gegenüber den „missbräuchlichen Praktiken der Pharma-, Atom- und Automobil-Industrien” (3). Die Organisation mit Sitz in Washington, DC, finanziert sich durch Zahlungen von Unterstützern und ihren mehr als 225.000 Mitgliedern, Stiftungsförderungen und den Verkauf von Publikationen und verzichtet auf Staats- und Industriegelder. Sie arbeitet nach eigenen Angaben mit den Methoden Forschung, Lobbying, Rechtsmittel und Medienarbeit. Parteipolitische Aktivitäten oder Kandidaten für politische Ämter werden explizit nicht unterstützt. Die Organisation gliedert sich in die fünf Abteilungen: Congress Watch, Energy, Global Trade Watch, Health Research Group und Litigation Group. Ein wesentliches Aktivitätsfeld der Health Research Group sind „Drugs and Devices” – neben Gesundheitspolitik, Arzthaftung, Produkt- und Arbeitplatzsicherheit. Hier werden zum einen in unregelmäßigen Abständen lesenswerte Kommentare, Berichte, Petitionen und offene Briefe zu Sicherheitsthemen um Arzneimittel und Medizinprodukte verfasst – so etwa zuletzt eine 31seitige, mit einer Fülle von Evidenz ausgestattete Petition an die FDA mit dem Ziel, eine Rücknahme der Marktzulassung für Orlistat zu erreichen (4). Zum anderen wendet sich die Organisation über das „Worst Pills”-Projekt an die Patienten selbst, die in den USA durch „direct-to-consumer-advertising” und „over the counter drugs” der Einflussnahme durch die Arzneimittel-Hersteller wesentlich direkter ausgesetzt sind als ihre europäischen Leidensgenossen. „Public Citizen” wurde vor 40 Jahren von Ralph Nader, politisch aktiver Verbraucheranwalt und später mehrfach „grüner” US-Präsidentschaftskandidat, gegründet.

 

Literatur

  1. www.worstpills.org Link zur Quelle
  2. www.gutepillen-schlechtepillen.de Link zur Quelle
  3. www.citizen.org Link zur Quelle
  4. http://www.citizen.org/documents/1942.pdfLink zur Quelle

 

 

Schlagworte zum Artikel:

Arzneimittel, Medikamente, Medizinprodukte, Patienten, Public Citizen,

 

Verlässliche Daten zu Arzneimitteln

DER ARZNEIMITTELBRIEF informiert seit 1967 Ärzte, Medizinstudenten, Apotheker und Angehörige anderer Heilberufe über Nutzen und Risiken von Arzneimitteln.

DER ARZNEIMITTELBRIEF erscheint als unabhängige Zeitschrift ohne Werbeanzeigen der Pharmaindustrie. Er wird ausschließlich durch seine Leserinnen und Leser, d. h. durch die Abonnenten, finanziert.  Wir bitten Sie deshalb um Verständnis, dass wir aktuelle Artikel nur auszugsweise veröffentlichen können.

 

GPSP_Banner_AMB_01_2013 2_Studi_Banner_AMB_NEU DER ARZNEIMITTELBRIEF als Mitglied im ISDB Sie können den ARZNEIMITTELBRIEF in 4 Preiskategorien abonnieren:

 

 

*Arzneimittel, Public Citizen, amerikanische Organisation zur Durchsetzung von Verbraucherrechten wird 40 *Medikamente, Public Citizen, amerikanische Organisation zur Durchsetzung von Verbraucherrechten wird 40 *Medizinprodukte, Public Citizen, amerikanische Organisation zur Durchsetzung von Verbraucherrechten wird 40 *Patienten, Public Citizen, amerikanische Organisation zur Durchsetzung von Verbraucherrechten wird 40 *Public Citizen, amerikanische Organisation zur Durchsetzung von Verbraucherrechten wird 40