Jahrgang 51 Nr. 05 Mai 2017
PCSK9-Hemmer Evolocumab: Effekte geringer als erwartet – hohe Kosten
Fazit: In der FOURIER-Studie reduzierte der monoklonale Antikörper Evolocumab, ein Hemmer der Proproteinkonvertase Subtilisin/Kexin Typ 9 (PCSK9), während einer im Median 26-monatigen Behandlung kardiovaskulärer Hochrisikopatienten in der Sekundärprophylaxe den kombinierten Endpunkt (Herzinfarkt, Schlaganfall, Koronarinterventionen) absolut um 1,5%, relativ um 15% (in der europäischen Studienpopulation nur um 9%). Die Letalität wurde nicht beeinflusst. Die vorausgesagte Halbierung des kardiovaskulären Risikos durch extreme Senkung des LDL-Cholesterins tritt also zumindest innerhalb der ersten zwei Jahre nicht ein. Wegen unzureichender Sicherheitsdaten kann das Verhältnis von Nutzen zu Risiken in der Langzeitbehandlung noch nicht bewertet werden. Daher sind die PCSK9-Hemmer nach unserer Einschätzung zwar eine interessante neue Therapieform, aber verglichen mit ihrem Nutzen ungerechtfertigt teuer. Eine Indikation sehen wir zurzeit nur bei extrem hohem Risiko, z.B. bei homozygoter familiärer Hypercholesterinämie.Bitte abonnieren oder Kennlernartikel anfordern –>
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