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AMB 2018, 52, 17 

Medikamentöse Initialbehandlung bei schweren unipolaren Depressionen

Zusammenfassung: Die größte bisher durchgeführte Metaanalyse zur Behandlung mit Antidepressiva kommt zu dem Schluss, dass Antidepressiva bei mittelschweren und schweren Episoden einer unipolaren Depression durchweg wirksamer sind als Plazebo. Die Akzeptanz der Therapie gemessen an der Abbruchrate („dropout rate“) – variiert sehr stark zwischen den einzelnen Wirkstoffen, liegt aber im Mittel im Bereich von Plazebo. Die Effektstärke ist moderat, und es sind keine speziellen Klasseneffekte bei den Wirkstoffen erkennbar, was Zweifel an den behaupteten Wirkmechanismen weckt. Einige Antidepressiva scheinen in der Erstlinientherapie günstiger zu sein als andere. Die Beweiskraft dieser Aussagen wird u.a. dadurch eingeschränkt, dass 91% der untersuchten 522 Studien ein mittleres oder hohes Risiko für Verzerrung der Ergebnisse (Bias) haben. Zudem darf diese grundsätzlich positive Einschätzung nicht auf mildere Formen, eine längere Behandlung (> 8 Wochen), auf eine Zweitlinientherapie bei Non-Respondern, auf Kinder und Jugendliche und andere Formen von Depressionen übertragen werden. Bitte abonnieren oder Kennlernartikel anfordern >

Alle Artikel zum Schlagwort: Depression,

Medikamentöse Initialbehandlung bei schweren unipolaren Depressionen 2018, 52, 17

Schwere Depression: Geringe Adhärenz und Persistenz bei Therapie mit Antidepressiva 2017, 51, 70
Die Behandlung alter Menschen mit Antipsychotika und Antidepressiva ist mit einem erhöhten Sterberisiko assoziiert 2016, 50, 37
Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur frühen Nutzenbewertung neuer Arzneimittel 2015, 49, 96
Entzugserscheinungen beim Absetzen von Antidepressiva Typ SSRI und SNRI 2015, 49, 65
“So long and thank you for all the serotonin” 2015, 49, 48DB01
Prophylaxe von Schlaganfällen bei Frauen: Synopsis von Empfehlungen der American Heart/Stroke Associations 2014, 48, 69
Depression und Suizidalität als unerwünschte Arzneimittelwirkung 2014, 48, 49
Diagnostik und Arzneimitteltherapie unter dem „Gender“-Aspekt 2013, 47, 78
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Behandlung älterer Patienten mit Antidepressiva – eine kritischere Beurteilung ist notwendig 2011, 45, 89
Mirtazapin und Sertralin nicht besser als Plazebo bei Demenzkranken mit Depression 2011, 45, 71
Neue Arzneimittel 2009 2011, 45, 01
Neuere Befunde zur Pharmakotherapie schwerer Depressionen 2010, 44, 33
Wirkt Escitalopram wirklich besser als Citalopram? 2009, 43, 93
Nicht-pharmakologische Behandlung von Depressionen nach aortokoronarer Bypass-Operation 2009, 43, 39b
Johanniskraut genauso gut wie Standard-Antidepressiva? 2008, 42, 86a
Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer in der Schwangerschaft 2007, 41, 89
Johanniskraut bei Depression 2005, 39, 45a
Ist Plazebo wirkungslos? 2001, 35, 55b
Psychosoziale Einflüsse auf Entstehung und Prognose der Koronaren Herzkrankheit 2001, 35, 33
Leserbrief: Nochmals Nefazodon. Ausverkauf der akademischen Medizin? 2001, 35, 32b
Ausverkauf der akademischen Medizin? 2000, 34, 79a
Nefazodon und Psychotherapie zur Behandlung chronischer Depressionen oder eine neue Form der Forschung 2000, 34, 78b
Leserbrief: Wirksamkeit von Monoaminooxidase-Hemmern bei M. Parkinson und Depressionen 2000, 34, 72b
Leserbrief: Tryptophan zur Behandlung von Depressionen? 2000, 34, 23c
Problemlösungs-Therapie versus Pharmakotherapie der mentalen Depression 2000, 34, 23a
Johanniskraut (Hypericum)-Extrakt versus Imipramin zur Therapie von Depressionen 2000, 34, 22
Behandlung von leichten und mittelschweren Depressionen in der Hausarztpraxis 2000, 34, 06b

 

 

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