AMB 2021, 55, 32
In einer großen Multizenterstudie, überwiegend in Entwicklungs- und Schwellenländern, reduzierte eine Polypille mit einer fixen Kombination aus 3 Antihypertensiva (Ramipril, Atenolol, Hydrochlorothiazid) plus Simvastatin bei bis zu Studienbeginn weitgehend unbehandelten Personen ohne Vorgeschichte mit Herzinfarkt oder Schlaganfall, aber mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko (Primärprävention) kardiovaskuläre Ereignisse, um 1,1% über 4,6 Jahre im Vergleich zu Plazebo. Dieser Effekt war deutlich geringer als erwartet, wahrscheinlich weil das Grundrisiko der Studienpatienten nicht sehr hoch war und vielleicht auch, weil sich die Adhärenz zur Studienmedikation mit 68% enttäuschend gering erwies. Eine solche Polypille zur kardiovaskulären Prävention ist möglicherweise eine Option für Menschen in Regionen mit unzureichender medizinischer Versorgung. Bei der Kombination sollte auf gut verträgliche Wirkstoffe und Dosierungen geachtet werden. Die Polypille kommt nach unserer Einschätzung in Ländern mit geregeltem Zugang zu Arzneimitteln und ärztlicher Versorgung kaum in Frage, nicht zuletzt, weil unter den Dogmen der vielen Grenzwerte immer wieder die Dosierungen nachjustiert werden müssten. … Artikel abonnieren
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Die „Polypille“ für die kardiovaskuläre Primärprävention? 2021, 55, 32
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